
Michael Degen Verstorben | David Michael Max Degen ist ein deutsch-israelischer Schauspieler, Autor und Regisseur, der im Laufe seiner Karriere in Theater und Film aufgetreten ist. Fast zwei Jahrzehnte lang verkörperte Michael Degen den Vice Questore Giuseppe Patta im ARD-Donnerstagdrama “Donna Leon”.
1979 machte die Fernsehserie “Die Buddenbrooks” den begeisterten Theatermacher erstmals der Öffentlichkeit bekannt. In unserer kleinen Geburtstags-Hommage an ihn zeigen wir diese beiden Stationen sowie andere bedeutende Momente in seiner Karriere.
Heute wäre der Schauspieler 89 Jahre alt geworden. 1946 stand er erstmals als Theaterschauspieler auf der Bühne und erlangte in den folgenden Jahren internationale Anerkennung.
Als Bühnenschauspieler trat er in Produktionen unter anderem in Städten wie Berlin und Tel Aviv sowie Köln, Frankfurt und München auf und arbeitete mit Regisseuren wie Ingmar Bergman und Peter Zadek zusammen. Sein Auftritt im Fernsehen war hauptsächlich auf seinen finanziellen Erfolg zurückzuführen.
Bendix Grünlich, eine Figur, die er in der mehrteiligen Fernsehserie “Die Buddenbrooks” spielte, wurde 1979 uraufgeführt.Am Frankfurter Schauspielhaus wurde Michael Degen 1964 durch seine Rollen als Riccardo in Hochhuths „Stellvertreter“ und Hamlet in Shakespeares „Hamlet“ bekannt, die beide im selben Jahr aufgeführt wurden.
Zu seinem Hintergrund gehörte: Laut einem damals in dieser Zeitung veröffentlichten Artikel wurde er von freundlichen Nachbarn, die ihn aufnahmen, versteckt und vor der Deportation nach Auschwitz gerettet. Dieses überraschende Ergebnis weckte kein großes Interesse.
Das liegt zum Teil daran, dass Degens Autobiografie zu diesem Zeitpunkt noch nicht zugänglich war, zum anderen daran, dass er zum Zeitpunkt der Interview.
Ein Dokumentarfilm über das Überleben von Michael Degen ist im Jüdischen Museum zu sehen. Er war lange Zeit ohrenbetäubend still gewesen. Nach der Rettung von Michael Degen gelobte seine Mutter, 24 Stunden lang zu schweigen. „Alles ist vergessen“, sagte sie zu ihrem Sohn.
Dass er und sie den Holocaust in Berlin als “U-Boote” oder als untergetauchte Juden überlebten, sollte er vor dem Rest der Welt geheim halten. Laut dem Schauspieler in einem Interview mit Ulrike Holler im Jüdischen Museum hielt Degen die Notwendigkeit des Schweigens damals für “allgemein” und seine Mutter habe das Recht, darauf zu bestehen.
Wegen Morddrohungen, die er nach einer Demonstration gegen eine Versammlung der „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ im Jahr 1986 erhielt, verzichtet Degen seither auf politische Äußerungen in der Öffentlichkeit. Auch sein Wohnsitz in Hamburg wurde geplündert.
Viele Fernsehfans werden ihn immer mit einer der erfolgreichsten Shows der späten 1980er Jahre in Verbindung bringen, in der er zusammen mit Witta Pohl und Günter Strack mitspielte: Diese Drombuschs (ab 1989). Von 2000 bis 2019 spielte er als Vice-Questore Patta in dem im Fernsehen ausgestrahlten ARD-Krimi Donna Leon.
Seit 2002 arbeitet Michael Degen auch als Autor für verschiedene Publikationen. Die Autobiografie Not all were killers (2002) von Degen wurde 2006 als Dokumentarfilm für die ARD realisiert. Jo Baier hat die Erzählung mitgeschrieben und zusammen mit Degen Regie geführt und gemeinsam daran gearbeitet.
2010/11 und 2014 habe ich das Schwert im Theaterstück Heldenplatz von Thomas Bernhard gespielt, und mir fällt nichts Besseres ein, als Hitler im Theater in der Josefstadt zu spielen.
Degen ist Mutter von zwei Kindern aus zwei verschiedenen Ehen. Elisabeth Degen ist eine Tochter aus erster Ehe mit der Künstlerin Sarah Eckel, die auch Schauspielerin ist.
2009 traten sie erstmals gemeinsam im Kurzfilm Kriegerstock auf, 2017 erneut im Spielfilm Winterjagd. Degen ist in dritter Ehe mit der Journalistin Susanne Sturm, mit der sie in der Nähe von Hamburg lebt, verheiratet.

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